Manfred Lachs

polnischer Jurist und Diplomat; langjähr. Richter am Internat. Gerichtshof (Präsident 1973-1976); Rechtsberater des Außenministers; poln. Vertreter im Abrüstungskomitee der UN 1962-1964; Veröffentl. u. a.: "War Crimes", "The Polish-German Frontier"

* 21. April 1914 Stanislawów/Galizien

† 14. Januar 1993 Den Haag (Niederlande)

Herkunft

Manfred Lachs wurde am 21. April 1914 in Stanislawow geboren.

Ausbildung

An den Universitäten Lemberg, Krakau, Wien und Cambridge studierte er Rechtswissenschaften, besuchte weiter die Konsularakademie in Wien und widmete sich dann Wirtschaftsstudien in London. Abschließend promovierte er in Krakau 1937 zum Dr. jur.

Wirken

1932-39 war L. mit Forschungsarbeiten auf dem Gebiet des internationalen Rechts und der Soziologie beschäftigt. Nach kurzer Kriegsteilnahme in der polnischen Armee (1939) ging er nach England und wurde in London Rechtsberater beim Büro für Kriegsverbrechen in Polen. 1944-46 war er Vertreter Polens in der Kriegsverbrechen-Kommission der UNO. 1946 beriet er als Jurist auch die polnische Delegation bei der Pariser Friedenskonferenz.

Nach Rückkehr nach Polen arbeitete er von 1947 bis 1960 als Direktor der Abteilung für Rechts- und Vertragsfragen im Außenministerium in Warschau, anschließend beriet er noch bis 1966 den Außenminister. L. dürfte zusammen mit anderen auch dem Gedanken des Rapacki-Planes (atomwaffenfreie Zone beiderseits des "Eisernen Vorhangs", 1957) eine diskussionsfähige ...